Die Polizeiinspektion Freising ist neben dem Stadtgebiet Freising auch für die Gemeinden Allershausen, Attenkirchen, Haag a. d. Amper, Hohenkammer, Kirchdorf a. d. Amper, Kranzberg, Langenbach, Marzling, Paunzhausen, Wolfersdorf und Zolling örtlich zuständig. Der Einsatzschwerpunkt lag und liegt nach wie vor in der Stadt Freising mit ihren knapp 50.000 Einwohnern. In der Kriminalstatistik sind alle bekannt gewordenen strafrechtlichen Sachverhalte aufgeführt, die insbesondere gegen das Strafgesetzbuch und strafrechtliche Nebengesetze verstoßen (ausgenommen sind Verkehrs- und Staatsschutzdelikte).
2022 wurden im Dienstbereich der PI Freising insgesamt 2.846 Straftaten registriert. Dies stellt einen Anstieg um 330 Fälle bzw. 13,1 % zum Vorjahr dar (2021: 2.516 Straftaten). Für den Bereich der Stadt Freising wurden im vergangenen Jahr 2.198 Straftaten durch die Polizei aufgenommen im Jahr 2021 wurden hier 1.832 Straftaten gezählt (+ 366 Fälle bzw +19,97%). Die Aufklärungsquote der PI Freising betrug im Jahr 2022 63,5 % (2021: 66,5 %) und ging somit im Vergleich zum Vorjahr um 3 % zurück.
Im Einzelnen lassen sich die Straftaten wie folgt aufschlüsseln:
Sexualstraftaten erhöhten sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Freising um 22 Fälle von 90 auf 112 (+24,4 %). 73 Anzeigen wurden für diesen Deliktsbereich mit Tatort Freising aufgenommen, 39 weitere Anzeigen (5-mal Kirchdorf und Wolfersdorf, 6-mal Kranzberg und Hohenkammer, 3-mal Zolling, 8-mal Attenkirchen und Marzling, 3-mal Haag a. d. Amper, 7-mal Langenbach, 1-mal Paunzhausen und 6-mal Allershausen) verteilten sich auf die restlichen Gemeinden im Dienstbereich der Polizeiinspektion. Einen Schwerpunkt bei den Sexualstraftaten bildet der Bereich des Verbreitens von pornografischen Schriften mit 73 Fällen (+37,7% bzw. 20 Fälle), worunter auch das Umherschicken von pornografischen Bildern zwischen Mobiltelefonen z. B. in Chatgruppen erfasst wird. Im vergangenen Jahr wurden 17 Fälle der sexuellen Belästigung (+54,4% bzw. + 6 Fälle) sowie 14 Fälle des sexuellen Missbrauchs (-17,6 % bzw. -3 Fälle) im Zuständigkeitsbereich der PI Freising angezeigt. In zwei Fällen wurde im Jahr 2022 wegen des Tatbestands der Vergewaltigung ermittelt, dies stellt einen Rückgang um 50% dar. 2021 musste hier in vier Fällen ermittelt werden.
Bei den Körperverletzungen musste ein Anstieg der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden. So wurden im Jahr 2022 insgesamt 325 Körperverletzungsdelikte (einfache, gefährliche und schwere Körperverletzung) polizeilich registriert. Im Vorjahr lag die Zahl bei 192 Delikten. Dies stellt einen Anstieg um 69,27% bzw. +133 Fälle dar. 246 von insgesamt 325 Delikten wurden in Freising begangen.
Im Phänomenbereich „Gewalt gegen Polizeibeamte“ (Widerstand gegen und tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte und gleichstehende Personen) war ein Anstieg um insgesamt 13 Fälle (+108%) von 12 auf 25 Fälle feststellbar.
Einen weiteren, großen Anteil an der Gesamtdeliktszahl nehmen nach wie vor die Diebstahlsdelikte ein. Für das Jahr 2022 zählte die Polizei Freising insgesamt 802 Fälle (+50,5% bzw. +269 Fälle). Von den 802 Delikten wurden allein 649 in Freising festgestellt.
Die Anzahl der Wohnungseinbrüche stieg von 6 auf 18 Taten. 13-mal schlugen die Einbrecher in Freising zu, 2-mal in Allershausen, je 1-mal in Zolling, Langenbach und Attenkirchen.
Im Bereich der Fahrraddiebstähle musste ebenfalls ein Anstieg der Fallzahlen festgestellt werden. Insgesamt wurden im letzten Jahr 255 Fahrräder entwendet (+82,1% bzw. +115 Fälle), davon 237 in Freising.
Bei den Ladendiebstählen war ein Anstieg um 47 Fälle (+45,2%) zu verzeichnen. Von den 151 registrierten Fällen fanden in Freising 137 statt.
Die Fallzahlen im Betrugsbereich stiegen von 190 Fällen auf 219 Delikte, also um 15,3 %. Hier ist jedoch eine große Dunkelziffer anzunehmen, da viele Betrugsversuche u. a. über Telefon von den Bürgern erkannt und nicht angezeigt werden.
Ein leichter Rückgang um 3,5% auf 83 Delikte (davon 49 in Freising) konnten im Bereich der Urkundenfälschung festgestellt werden.
Im Vergleich zum Jahr 2021 konnte ein Rückgang im Bereich der Rauschgiftdelikte festgestellt werden. Dieser betrug 18,9% (-74 Fälle). Von den 2022 festgestellten 318 Rauschgiftdelikte wurden 261 in Freising festgestellt. Nach Einschätzung der PI Freising sind die Anstiege in den verschiedenen Deliktsbereichen zu einem Großteil auf den Wegfall der Corona-Beschränkungen (insb. Wegfall von Kontaktbeschränkungen und Ausgangsbeschränkungen) zurück zu führen und stellen einen erwartbaren Effekt dar.