Im Herbstlicht des frühen Oktobers herrschte an der Luitpoldanlage in Freising geschäftiges Treiben. Die Brücke, die seit Jahren still und verlässlich über die Schleifermoosach führte, sollte heute abgebaut werden. Kaum jemand wusste, dass es sich dabei um eine temporäre Behelfsbrücke des THW handelte – errichtet vor vier Jahren, als klar wurde, dass die historische Verbindung zwischen der Innenstadt und dem Volksfestgelände ersetzt werden musste. Seitdem hatten hunderttausende Menschen sie überquert, vielleicht sogar unbewusst dankbar für diesen sicheren Übergang.
An diesem langen Wochenende rückten die ehrenamtlichen Kräfte des THW Freising an, um Abschied von „ihrer“ Brücke zu nehmen. Mit dabei waren nicht nur die Brückenbauer, sondern alle Fachgruppen des Ortsverbands, vereint für diese letzte Aufgabe. Stück für Stück gingen sie ans Werk, lösten die hölzernen Fahrbahnbeläge und die Stahlträger in Handarbeit, während der Mobilkran schon bereitstand. Bald hob er das gewaltige Bauwerk sachte von den Rampen und setzte es auf der anderen Seite der Schleifermoosach ab. Am nächsten Tag wurde die Brücke in ihre Einzelteile zerlegt und auf das Übungsgelände des THW Freising transportiert, wo sie nun auf ihren nächsten Einsatz wartet.
Die Brücke an der Luitpoldanlage hatte weit mehr als nur Fußgänger und Radfahrer verbunden. Sie war ein stiller Zeuge der freiwilligen Arbeit des THW, der Fähigkeit, in kurzer Zeit einspringen zu können und da zu sein, wenn gebraucht. Und so geht die Geschichte dieser Brücke weiter – als ein leises, aber dauerhaftes Symbol der Hilfsbereitschaft und Gemeinschaft.