Veröffentlicht am 12.07.2023 10:53

„Wir wissen, worauf es ankommt!”

Der neue Vorstand des „Jungen BBLV” (von links): Alexander Hecht (1. Vorsitzende) und seine Stellvertreter Christin Endreß, Alexandra Godyn, Franziska Gramsamer, Carina Schmidt, Tamara Brehm, Jonathan Zeller.  (Foto: BLLV)
Der neue Vorstand des „Jungen BBLV” (von links): Alexander Hecht (1. Vorsitzende) und seine Stellvertreter Christin Endreß, Alexandra Godyn, Franziska Gramsamer, Carina Schmidt, Tamara Brehm, Jonathan Zeller. (Foto: BLLV)
Der neue Vorstand des „Jungen BBLV” (von links): Alexander Hecht (1. Vorsitzende) und seine Stellvertreter Christin Endreß, Alexandra Godyn, Franziska Gramsamer, Carina Schmidt, Tamara Brehm, Jonathan Zeller. (Foto: BLLV)
Der neue Vorstand des „Jungen BBLV” (von links): Alexander Hecht (1. Vorsitzende) und seine Stellvertreter Christin Endreß, Alexandra Godyn, Franziska Gramsamer, Carina Schmidt, Tamara Brehm, Jonathan Zeller. (Foto: BLLV)
Der neue Vorstand des „Jungen BBLV” (von links): Alexander Hecht (1. Vorsitzende) und seine Stellvertreter Christin Endreß, Alexandra Godyn, Franziska Gramsamer, Carina Schmidt, Tamara Brehm, Jonathan Zeller. (Foto: BLLV)

Junge Lehrer fordern bessere Rahmenbedingungen: „Wenn es um Schule geht, ist es höchste Zeit, gerade uns jungen Lehrkräften mehr Mitspracherecht einzuräumen. Wir wollen Schule gestalten – als Expert*innen der Praxis nach unseren Vorstellungen“, fordert der neu gewählte Vorsitzende des „Jungen BLLV“, Förderlehrer Alexander Hecht, bei der Landesdelegiertenversammlung.

„Wir jungen Lehrkräfte sind trotz der schwierigen Rahmenbedingungen hochmotiviert”, unterstrich Grundschullehrerin Carina Schmidt, neu gewählte stellvertretende Vorsitzende. „Unser Wunsch ist, die Schule von morgen als Macher*innen gestalten zu können, ist groß!” Die Junglehrkräfte tagten zwei Tage lang, um gemeinsam über die Zukunft von Schule zu diskutieren und ein neues Vorstandsteam zu bilden.
„Wir wissen, worauf es ankommt und haben Lust darauf, die Schule von morgen zu gestalten. Für Verbesserungen für uns Lehrkräfte, aber vor allem für unsere Schüler*innen“, so Hecht. Vorstandsmitglied Franziska Gramsamer meinte bestärkend: „Wir sind die Expert*innen vor Ort und wir wissen, was Schule von heute und morgen, und auch wir Lehrkräfte und unsere Kinder brauchen“.

Den Veränderungen anpassen

Die Gesellschaft habe sich in den letzten Jahren stark verändert, genauso wie der Auftrag an Schule, daher müssen die Rahmenbedingungen von Schule sich diesen Veränderungen anpassen. Tamara Brehm, ebenso frisch in den Vorstand gewählt, fügte hinzu: „Alle Themen der Gesellschaft landen auch bei uns im Klassenzimmer. Ob es um den Umgang mit der Digitalisierung, um den Klimawandel, Krieg, Inflation oder um Inklusion geht. Wir müssen unsere Schüler*innen auf die Realität und die Welt außerhalb von Schule vorbereiten, sie ermutigen sich einzubringen und mitzugestalten“.
Damit das gelingt, brauchen alle Lehrer mehr Mitsprache, mehr Transparenz, mehr Zeit, personelle Unterstützung und Gestaltungsfreiheit. Gerade junge Lehrkräfte, die frisch in den Beruf starten, verfügen über einen enorm hohen Idealismus und wollen „machen“ und mitgestalten. Nur wenn dies auch ermöglicht wird, kann die notwendige Veränderung bewirkt werden.
Wo genau angesetzt werden muss, diskutierten die Delegierten des Jungen BLLV mit dem Staatsminister Michael Piazolo. Dieser betonte die Wichtigkeit einer multiprofessionellen Schulfamilie: „Ich habe das Bild einer Mannschaft im Kopf.“

Gleichwertigkeit der Lehrämter

Auch das Thema Gleichwertigkeit der Lehrämter spielte eine große Rolle. Alexandra Godyn, ebenso stellvertretende Vorsitzende, erklärte dazu: „Der aktuelle Lehrkräftemangel zeigt, wie dringend sich etwas ändern muss. A13 für Grund- und Mittelschullehrkräfte war ein wichtiger Schritt, ein Zeichen der Wertschätzung. Aber wir dürfen keinesfalls die Fach- und Förderlehrkräfte vergessen, die zentral für die Arbeit an unseren Schulen sind“.
Auch an Sonderschulen und Gymnasien gebe es großen Handlungsbedarf. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann unterstützte die Forderungen der jungen Verbandsmitglieder: „Wir haben eine große Vision: Nicht nur Lehrkräfte sollen spüren, dass sie alle gleich viel wert sind, sondern auch die Kinder – welcher Schulart auch immer sie angehören!“

„Endlich die Probleme ansprechen”

„Die Politik muss endlich offen die Problemfelder ansprechen und dann uns Expert*innen miteinbeziehen, wenn es um die Lösungsfindung geht“, so Christin Endreß, stellvertretende Vorsitzende und Gymnasiallehrkraft. Aus diesem Grund lud der Junge BLLV auch Vertreter der demokratischen Parteien in Bayern zum politischen Gespräch und kritischen Austausch. Die eindeutige Botschaft der Runde: Alle Parteien waren sich über den Handlungsbedarf an den Schulen einig, hatten jedoch unterschiedliche Ansichten über die Art und den Zeithorizont der nötigen Veränderungen.

„Schule könnte noch viel mehr”

Damit Schule gelingt, müsse sie von engagierten und bestmöglich ausgebildeten Lehrkräften gelebt und gestaltet werden. Höchstes Engagement sei bereits da – dringenden Reformbedarf sieht der neue Vorstand im Bereich Lehrkräftebildung. Für diese wichtigen Veränderungen sei eine transparente Politik mit offenem Diskurs unabdingbar. „Wir wollen mitreden, mitdenken, mitgestalten und mittragen. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, ein stabiles Bildungssystem aufzubauen. Eines, in dem wir Lehrkräfte die Expert*innen sind und auch entsprechend behandelt werden“, so Jonathan Zeller, stellvertretender Vorsitzender und Mittelschullehrer.
„Wir wissen, wie Schule sein sollte, wir wissen, was unsere Schüler*innen bräuchten. Schule kann viel bewirken, aber sie könnte noch so viel mehr“, so Hecht.

17.500 junge Lehrer

Im „Jungen BLLV“ sind mehr als 17.500 Junglehrer aller Schularten in Bayern vertreten. Er gehört zum Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV).

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