Fokus auf das Machbare
Nach Ablehnung der ICE-Trasse quer durch den Landkreis Freising fordert der Landtagsabgeordnete Johannes Becher die Verbesserung der S-Bahn-Verbindung.
Eine Anbindung des Münchner Flughafens an das ICE-Netz ist vorerst vom Tisch. Die Flughafen München GmbH (FMG) hatte gemeinsam mit Deutscher Bahn und Lufthansa angeregt, den Neubau einer Fernverkehrsstrecke zwischen Ingolstadt und München mit Anbindung an den Flughafen umgehend in den aktuellen Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Laut Bundesverkehrsministeriums sei aber keine nachweisbare, deutlich und dauerhaft abweichende Änderung der Verkehrsstruktur gegenüber der aktuellen Verkehrsprognose erwartbar. Eine kurzfristige Umsetzung des Projekts wurde entsprechend abgelehnt.
„Richtig so“, findet Johannes Becher, regionaler Abgeordneter der Grünen für die Flughafenregion. „Die Planungen der Staatsregierung und der FMG für eine ICE-Trasse von Ingolstadt aus quer durch den Landkreis Freising haben einen herben Dämpfer erhalten und das ist gut so. Statt einem weiteren gigantischen Prestigeprojekt mitten durch unsere Heimat sollte der Fokus auf dem Machbaren liegen. Wir brauchen eine Verbesserung der bestehenden S-Bahn, da insbesondere die S1 für die Fahrgäste – egal ob zum Flughafen oder aus der Region – viel zu oft eine Zumutung darstellt.“
Eine deutliche und umweltverträgliche Verbesserung, von der zugleich zehntausende tägliche Pendler profitieren würden, könnte aus Sicht von Markus Büchler, verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsgrünen, mit einem Neubau zweier Gleise entlang der A92 von München bis Neufahrn erzielt werden. Hier könnten Regional-, Güter- und Fernzüge sowie die Express-S-Bahn ausweichen, damit die S1 betriebsstabil im Zehn-Minuten-Takt auf der Bestandsstrecke verkehren kann.
