Veröffentlicht am 08.03.2021 09:01

Gut begleitet durch die Zeit der Trauer

Waldbestattungen sind sehr nachgefragt.  (Foto: djd)
Waldbestattungen sind sehr nachgefragt. (Foto: djd)
Waldbestattungen sind sehr nachgefragt. (Foto: djd)
Waldbestattungen sind sehr nachgefragt. (Foto: djd)
Waldbestattungen sind sehr nachgefragt. (Foto: djd)

Nichts im Leben ist so gewiss wie die Erkenntnis, dass wir sterben müssen. Trotzdem spielt der Tod im Alltag unserer modernen westlichen Gesellschaft kaum eine Rolle. Er wird weitgehendst verdrängt. Doch spätestens dann, wenn ein Elternteil, der Partner, Freund oder ein Familienmitglied stirbt, müssen wir uns mit vielen Fragen auseinandersetzen.
Der Tod gehört zum Leben – So einfach diese Erkenntnis auch sein mag, so schwierig ist es, mit dem Tod, sei er überraschend oder nicht, umzugehen. Nach dem ersten Schock rückt die persönliche Trauer oft in den Hintergrund. Was ist alles zu erledigen und was kann mir abgenommen werden? Die Verwandten und Bekannten informieren, mit dem Bestatter reden und die Bestattung regeln, Versicherungen und Verträge kündigen usw. Erschwerend kommt hinzu, dass Trauer und Tod nach wie vor Tabuthemen in unserer Gesellschaft sind und Corona vieles verkompliziert.
Den natürlichen Umgang mit dem Tod haben wir meist verlernt. Dabei durchziehen Abschied und Trauer unser ganzes Leben. Immer wieder müssen wir etwas aufgeben oder loslassen, uns von etwas trennen oder uns verändern.

Verstirbt ein Mensch in der eigenen Wohnung, so muss zuerst ein Arzt, möglichst der Hausarzt, verständigt werden. Er stellt den Tod fest und stellt den Totenschein aus und benötigt dafür den Personalausweis des/der Verstorbenen. Tritt der Tod in einem Krankenhaus oder Pflegeheim ein, kümmert sich dort die Verwaltung um einen Arzt, der den Totenschein ausstellt.
Die nächsten Familienmitglieder sind natürlich zu kontaktieren und es gilt die weitere Vorgehensweise besprechen, zum Beispiel Fragen wie:
• Wer möchte sich noch verabschieden, bevor ein Termin für die Abholung besprochen wird?
• Welche Bestattungsart ist gewünscht?
• Wo soll die Trauerfeier/Beisetzung stattfinden?
• Ist ein Grabplatz vorhanden?
Bestattungsvorsorge-Vertrag, Organspende, Willenserklärung zur Feuerbestattung oder der anonymen Beisetzung, notarielle Verfügungen - all diese Dinge sollten Sie nun ebenfalls besorgen und bereitlegen.
Als nächstes stehen die Verständigung von Geistlichen bzw. die Vermittlung von Trauerrednern auf dem Programm und die Festlegung eines Bestattungstermins.
Die Friedhofsverwaltung muss in Kenntnis gesetzt werden. Auch die Formulierung und Bestellung von Traueranzeigen sollte zeitnah geschehen. Musikalische und dekorative Gestaltung der Trauerfeier sind gerade in Coronazeiten abzuwägen und mit den entsprechenden Behörden wie der Gemeinde abzustimmen.
Besonders wichtig für alle künftigen Erledigungen ist die Beantragung der Sterbeurkunde. Kopieren Sie diese gleich mehrmals, denn Sie werden sie häufig vorlegen müssen.
Abmeldung der Krankenkasse, Abmeldung der Rente, Abmeldung und Meldungen bei Versicherungen - all das steht ebenfalls an. Lassen Sie sich unbedingt dabei helfen, denn im Zustand der Trauer kann schnell ertwas in Vergessenheit geraten.

Jeder Mensch hat vor seinem Tod ein individuelles Leben geführt. Die letzte Ruhestätte kann daher auch passend für dieses Lebensmotto unter vielfältigen Bestattungsvarianten ausgewählt werden.
Die Erdbestattung ist in unserer Region die herkömmlichste Bestattungsform. Dabei gibt die Trauergemeinde dem Verstorbenen die letzte Ehre, indem sie ihn zum Grab begleiten.
Das Ritual bei der Feuerbestattung ist ähnlich dem der Erdbestattung mit dem Unterschied, dass der Sarg nach einer Trauerfeier in der Halle verweilt, bis sich die Trauergemeinde verabschiedet hat. Danach erfolgt die Überführung zum Krematorium.
Die Baumbestattung ist eine alternative Bestattungsform. Die Asche Verstorbener wird direkt an den Wurzeln eines Baumes beigesetzt, der in einem ausgewiesenen Wald oder Friedhof steht. Über weitere Möglichkeiten beraten Bestatter.

Angehörige oder Hinterbliebene kommen mit ihrer Trauer unterschiedlich gut zurecht. Viele Trauernde können die Situation nach einer gewissen Zeit weitestgehend alleine und ausschließlich mit der Hilfe des persönlichen Umfeldes lösen.
Zwischen 10 und 30 Prozent der Betroffenen bleiben aber in einer bestimmten Trauerphase „stecken“ und benötigen professionelle, therapeutische Unterstützung, um den Trauerprozess abzuschließen.
Gelingt es dem Trauernden also nicht, den Trauerprozess alleine zu beenden, kann in einem ersten Schritt die Hinterbliebenenberatung oft dazu beitragen, den Kummer zu verarbeiten. Die Beratung hilft unkomplizierten oder normalen Verlustkummer so zu kanalisieren, dass die Traueraufgaben in heilsamer Weise bewältigt werden können.
Es gibt zahlreiche Beratungsstellen in Deutschland. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, er kann bestimmt Ansprechpartner nennen.
Gute Bestattungsunternehmen unterstützen bei der Abwicklung aller Formalitäten, und ein würdevoller Abschied für den Verstorbenen kann den Hinterbliebenen beim Verarbeiten des Erlebten helfen.

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