Mit Bewegung aus dem Tief | Wochenblatt OWV

Tante Emma e.V. aus Moosburg schüttete Ende Dezember 2020 einen erwirtschafteten Überschuss an andere soziale Organisationen aus. Davon erhielt das Prop Therapiezentrum Aiglsdorf 1.000 Euro. Die Spende fließt in den Bereich der Erlebnispädagogik und wird für den Kauf von Kletterausrüstung verwendet.
Sportlehrer und Erlebnispädagoge Michael Soller, verantwortlich für das Sport- und Freizeitprogramm in Aiglsdorf, freut sich sehr über die Spende des Sozialvereins aus Moosburg. Neben gezielten Trainingsplänen und einer großen Vielfalt an klassischen Mannschafts- und Individualsportarten, wie Fußball, Basketball oder Beachvolleyball, bietet er den Patienten regelmäßig erlebnispädagogische Maßnahmen an.
Mit dem Geld möchte er den Bereich weiter ausbauen. „Der Vorteil in der Erlebnispädagogik ist, dass sich physische, psychische und soziale Herausforderungen aus einer Realsituation heraus ergeben, ohne dass ich sie konstruieren muss“, erklärt Soller.

Klassische Handlungsfelder der Erlebnispädagogik sind Wasser und Höhle sowie das Bergwandern, Mountainbiken und das Klettern. Handlungsorientiertes Lernen bspw. durch Übungen am Fels ermöglichen es den Teilnehmer prägende Erfahrungen zu machen, die lange nachwirken. Oftmals ergibt sich daraus ein guter Ansatz für die therapeutische Arbeit im Klinikalltag.
„Die Schlüsselerlebnisse, die im Rahmen der Erlebnispädagogik ermöglicht werden, setzen bei vielen Patienten Lernprozesse in Gang, die in der laufenden Therapie aufgenommen und bearbeitet werden können“, erklärt Teamleitung Kerstin Heigl.
Das Prop Therapiezentrum Aiglsdorf ist eine moderne Fachklinik zur Drogenentwöhnung. 40 Erwachsene bereiten sich hier auf ein Leben ohne Drogen vor und werden auf Ihrem Weg mit medizinischen, psychotherapeutischen, sozialpädagogischen sowie arbeits- und ergotherapeutischen Angeboten begleitet und unterstützt.
Klettern ist immer mit Interaktion und Beziehungsgestaltung verbunden, da sich die Teilnehmer gegenseitig sichern und alle Schritte gemeinsamplanen. Der Kletternde muss Vertrauen zu dem Sichernden haben, und umgekehrt Verantwortung für den Kletterer übernehmen. „Und neben allen positiven Effekten die das Klettern auf die Patienten hat, macht es auch riesig Spaß!“, betont der Erlebnispädagoge.
Mit rund 275 Beschäftigten bietet Prop heute an 14 Standorten in 22 Einrichtungen in und um München ein umfassendes Angebot in den Bereichen Prävention, Jugendhilfe und Suchttherapie.