Kürzlich wurden die am 5. Mai beginnenden Baumaßnahmen in der Plieninger Kreisstraße vorgestellt. Eingeladen hatten die Gemeinden Pliening und Poing zusammen mit der ARGE Poing „Am Bergfeld“, um den Bürgern und Betroffenen den anstehenden Bauverlauf zu erläutern. Ab 5. Mai wird in der Plieninger Straße Ecke Westring ein Verkehrskreisel errichtet. Die Maßnahme wird unter Vollsperrung der Straße durchgeführt. Im Bauverlauf, der bis Anfang Dezember andauern wird, werden die notwendigen Ertüchtigungsarbeiten an der Plieninger Straße zwischen Westring und Ortseingang Poing und die Belagsanpassungen mit Errichtung einer Fußgänger-Druckknopfampel in Ottersberg ausgeführt. Ottersberg erhält im Zuge dieser Maßnahme einen lärmmindernden Belag, um die Lärmemissionen des Durchgangsverkehrs in Zukunft zu reduzieren. Ziel der Maßnahmen sind neben der Lärmminderung in Ottersberg und der Wiederherstellung der Funktionalität der Plieninger Straße vor dem Ortseingang die Verbesserung des Verkehrsflusses der wichtigen Kreisstraße. Die Kapazitätssteigerung und -verbesserung der Straße war Wunsch der Gemeinden Pliening und Poing. Lastenträger für den Verkehrskreisel und den lärmmindernden Belag in Ottersberg ist die ARGE Poing „Am Bergfeld“. Der Plieninger Verkehrskreisel wird in der höchsten Qualitätsstufe als Betonkreisel realisiert. Damit wird die Haltbarkeit des Bauwerks deutlich erhöht und Ausbesserungsarbeiten nach wenigen Jahren nach Inbetriebnahme verhindert.
„Auch wenn wir wissen, dass durch die Vollsperrung der Plieninger Straße für die Anwohner und Bürger der Gemeinden Poing und Pliening temporäre Belastungen entstehen, ist die Organisation der Baumaßnahmen und das Ringen um die beste Lösung ein Musterbeispiel wie in Bayern Infrastrukturmaßnahmen umgesetzt werden sollten“, sagt Thomas Schächtl, Projektleiter der ARGE Poing „Am Bergfeld“ und fügt hinzu: „Die Bündelung der Baumaßnahmen in einem einzigen Zeitraum statt in einer zeitlich aufeinanderfolgender Abarbeitung verhindert verkehrliche Behinderungen über mehrere Jahre hinweg. Die Koordination der verschiedenen beteiligten Behörden ist eigentlich die Quadratur des Kreises. Aber bei diesen Maßnahmen ist sie perfekt gelungen und zeigt die Leistungsfähigkeit der kommunalen und staatlichen Verwaltungen.“ In das Projekt involviert sind neben den beiden Gemeinden Pliening und Poing mit ihren jeweiligen Bau- und Ordnungsämtern, das Landratsamt Ebersberg, das Staatliche Bauamt Rosenheim, die Regierung von Oberbayern, die Autobahndirektion, die Münchner Verkehrsbetriebe und private Busunternehmen sowie die ARGE Poing „Am Bergfeld“, die sich aus sechs unterschiedlichen Wohnungsbaugesellschaften beziehungsweise der Gemeinde Poing zusammensetzt. Des Weiteren sind drei Ingenieurbüros für die Planungen und die verkehrsrechtlichen Anordnungen sowie die Telekom, Vodafone und die SWM mit Gashochdruckleitungen im Spartenbereich mit den Baumaßnahmen befasst.
Im Vorfeld wurde erwogen, die Baumaßnahmen mit einer einseitigen Durchfahrt zu organisieren. Allerdings hätte diese Variante erhebliche Nachteile nach sich gezogen: Zum einen hätte sich die Bauzeit wegen der Austrocknungszeiten des in zwei Hälften zu erstellenden Betonkreisel um ein halbes Jahr verlängert. Zum anderen hätte die notwendige Behelfsampelschaltung, die die Verkehrsabwicklung über eine Strecke von über 350 Meter bewerkstelligt hätte, zu erheblichen Rückstaueffekten nach Pliening und Poing zur Folge gehabt – mit weitreichenden Auswirkungen auf andere Verkehrsknotenpunkte. Die Zahl der durch die Baustellen betroffen Bürger wäre damit nochmals angewachsen. Auch das Sicherheitsrisiko durch den laufenden Verkehr während der Baustellenarbeiten wäre angestiegen. Der Schwerlastverkehr und der ÖPNV hätten wegen der Straßenbefestigung und des zeitlichen Verzugs im Haltestellentakt trotzdem umgeleitet werden müssen. Außerdem wäre das anstehende Weihnachtsgeschäft der Gewerbetreibenden in der Adventszeit noch stärker in Mitleidenschaft gezogen worden.
Durch die Abwicklung der Baumaßnahmen unter Vollsperrung stellt sich laut Verkehrsexperten noch ein positiver Effekt ein, der die Gleichzeitigkeit der Baumaßnahmen, auch die zeitgleich angesetzte Baumaßnahme in der Gruber Straße, erklärt: Durch die Vollsperrung der Plieninger Straße wird der Durchfahrtsverkehr mit Zielen außerhalb von Poing und Pliening um die Gemeinden herumgeleitet. Dadurch sinkt das allgemeine Verkehrsaufkommen und erleichtert die Baustellenabwicklung. Der innerörtliche Verkehr kann damit besser organisiert werden.
„Trotz allem entstehen während der Bauzeit natürlich erhebliche Belastungen für die Bürger. Ich weiß, wie schwer es ist, Kinder in die Schule, den Kindergarten oder die Kita zu bringen – auch ohne Baustellen. Ich weiß, dass die Zeit vor Arbeitsbeginn wertvoll und der Weg zum Arbeitsplatz beschwerlich ist und die sechs bis sieben Monate für alle anstrengend werden. Wir bitten Sie deshalb um Ihr Verständnis, Ihre Geduld und Ihr Organisationstalent, damit wir die Situation gemeinsam bewältigen. Wir versprechen den Betroffenen, dass alle Beteiligten das Bestmögliche tun werden, um alle Pflichten abzuarbeiten und so schnell wie möglich wieder einen durchgängigen Verkehr zu ermöglichen. Zusammen können wir zeigen, dass Veränderungen und Verbesserungen in unserer Gesellschaft schnell, pragmatisch und mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung möglich sind“, sagt Thomas Schächtl.