Veröffentlicht am 08.02.2021 18:50

"Weil's nirgends schena is'!"

Günzenhausen ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Plätzchen. (Foto: Michael Hagl)
Günzenhausen ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Plätzchen. (Foto: Michael Hagl)
Günzenhausen ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Plätzchen. (Foto: Michael Hagl)
Günzenhausen ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Plätzchen. (Foto: Michael Hagl)
Günzenhausen ist zu jeder Jahreszeit ein schönes Plätzchen. (Foto: Michael Hagl)

Es kommt öfter vor, dass jemand das hübsche, kleine Günzenhausen bei Au mit dem größeren Günzenhausen bei Eching verwechselt. Aber, so erzählt lachend der "eingeborene Günzenhausener" Michael Hagl, es kam wenigstens nur einmal vor, dass man hier den völlig überraschten Bürgern mal schnell ein Bierzelt hinstellen wollte. Der Irrtum des Lkw-Fahrers war glücklicherweise schnell und vor dem Aufbau der Bierhalle aufgelöst.
An die 250 Einwohner gibt es in den Ortsteilen mit Günzenhausen, Halsberg und Seysdorf, und während sich das Arbeitsleben und die Infrastruktur doch mehr in Richtung Marktgemeinde Au, Freising oder Mainburg orientiert, findet das Leben der Bürger schon immer noch am Wohnort statt.
Das "Herz" schlägt definitiv bei der Feuerwehr. Hier engagieren sich eingentlich alle Generationen auf irgendeine Art, und das beliebte Maibaumfest zählt stets zu den Höhepunkten im Günzenhausener Jahr. 2020 war der Baum schon umgelegt, als klar wurde, dass es coronabedingt keine Feier geben darf. Jetzt schauen aber alle nach vorne und hoffen wie die Feuerwehrkameraden in den umliegenden Gemeinden, dass 2021 wieder ein Zusammensein erlaubt wird. "Das wäre wirklich schön, dann können auch die neu zugezogenen Familien und alle anderen Bürger, auch Nicht-Feuerwehrler, mitfeiern und sich endlich einmal näher kennenlernen", meint Michael Hagl.

Einen Wirt gibt es hier ja schon lange nicht mehr, daher wird alles unterommen, damit die drei Orte auch gesellschaftlich ganz nah beieinander bleiben.
Ein wichtiges Projekt ist in der Gegend die Kapelle von Seysdorf. Wie schon beim Bau des Feuerwehrhauses packen viele Bürger aus der ganzen Region selbst mit an, und so war man natürlich sehr stolz, als vor Weihnachten die neue Turmspitze fertig wurde. Trotz einiger Auflagen des Denkmalschutzes ist es gelungen, die Instandhaltungsarbeiten am Äußeren weit voran zu bringen. Das Innenleben der Kirche soll nun möglichst schnell folgen.
Günzenhausen hat nur eine kleine Straße ohne großen Lärm und Verkehr, Halsberg ist stolz auf das eigene Kircherl und Seysdorf liegt an der belebten Hauptstraße: es ist also für jeden Bürger der richtige Ort dabei. Kein Wunder, meint Michael Hagl, dass nach dem massiven Strukturwandel der vergangenen Jahrzehnte, vor allem weg von der Landwirtschaft, heute wieder Familien hierher ziehen. Es gibt Kindergarten- und Schulkinder und es hat sich viel in Sachen Bau getan. Alte Hofstellen sind neuen Häusern gewichen, und jetzt fehlt eigentlich nur noch die Rückkehr zum aktiven Gemeindeleben.
Besonders stolz ist man hier auch, dass drei Gemeinderäte aus den Ortsteilen gewählt wurden und die Geschicke der Marktgemeinde Au mitlenken. Neben Michael Hagl und Michael Hillebrand aus Günzenhausen ist das Andreas Baumann aus Seysdorf. Seit der Eingemeindung 1978 ist viel geschehen und es hat sich ein funktionierendes Geben und Nehmen entwickelt. Das Gewerbegebiet in Au und die neue Bebauung von Seysdorf geben dem Gebiet modernsten Anstrich, aber auch das Heimatgefühl kommt hier nie zu kurz. Michael Hagl weiß schon, warum er und alle Günzenhausener so gerne hier leben: "Weil's nirgends schena is'!"

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