Veröffentlicht am 11.03.2025 11:06

Vortrag: Leben des Kurfürsten Carl Theodor

Referent ist der Historiker, Autor, Regisseur und Dozent Bernhard Graf. (Foto: privat)
Referent ist der Historiker, Autor, Regisseur und Dozent Bernhard Graf. (Foto: privat)
Referent ist der Historiker, Autor, Regisseur und Dozent Bernhard Graf. (Foto: privat)
Referent ist der Historiker, Autor, Regisseur und Dozent Bernhard Graf. (Foto: privat)
Referent ist der Historiker, Autor, Regisseur und Dozent Bernhard Graf. (Foto: privat)

Der Historische Verein Erding lädt alle Interessierten zu einem Vortrag über Carl Theodor von Pfalz-Bayern ein. Der Historiker, Autor, Regisseur und Dozent Bernhard Graf referiert am Montag, 17. März, um 19.30 Uhr, im Festsaal des Erdinger Weißbräus. Der Eintritt ist frei.

Bernhard Graf hat anlässlich des 300. Geburtstags eine Biografie des Kurfürsten verfasst. Kein Zutritt zum Münchner Hofgarten, kein Englischer Garten, kein Zugang zu Kunstsammlungen und naturwissenschaftlichen Museen oder Bibliotheken, keine Erkenntnisse zur Thermodynamik, keine Mozart-Oper „Idomeneo”, kein privatwirtschaftlich geführtes Unternehmen, keinen Kartoffelsalat oder Leberkäs auf dem Tisch – auf was alles müssten wir heute verzichten, hätte der segensreiche Kurfürst Carl Theodor von Pfalz-Bayern (1724-1799) nicht gelebt?

So rückt Bernhard Graf den häufig falsch bewerteten Wittelsbacher aus dem Sulzbacher Familienzweig anlässlich seines 300. Geburtstags ins richtige Licht. Tragische wie glückliche Lebensumstände prallen aufeinander: seine von Schicksalsschlägen erschütterte Kindheit und sein glorreicher Aufstieg zum Herrn von sechs Ländern trotz schwierigster Zeiten. Der gesamte Kontinent feierte ihn als hell leuchtende „Sonne” von Europas bedeutendstem Musenhof. Der Vortrag entführt den Zuhörer zur repräsentativen Residenz in Mannheim, zum neuartigen Lustschloss in Benrath und zum paradiesischen Schlosspark nach Schwetzingen.

Umzug in das „Armenhaus”

Wie bitter musste Carl Theodor es empfunden haben, als er nach dem Tod des letzten altbayerischen Wittelsbachers Kurfürst Max III. Joseph Ende 1777 seinen Hof in das Armenhaus „Kurbayern” nach München verlegen musste. Nach den misslungenen Tauschversuchen mit Kaiser Joseph II. (1765-1790) setzte er sich mit seinem amerikanischen Minister Benjamin Thompson (ab 1792 Reichsgraf von Rumford) unentwegt auch für Kurbayern ein. Er reduzierte die drückende Schuldenlast, die er von seinem Vorgänger übernehmen musste, löste viele der sozialen Probleme - und schenkte München den ersten, für die Allgemeinheit geplanten Volkspark auf dem europäischen Kontinent.

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